Warum ich keine Angst vorm Wahlergebnis habe 

Angst zu haben macht mich nicht zu einem schwächeren Menschen. Keine Angst zu haben macht mich nicht zu einem stärkeren Menschen.

Ich grüße alle Ängste, die ich habe. 

Eine unvollständige Liste:

Ich habe Angst, dass ich nicht genug Geld für meinen Lebensunterhalt habe.

Ich habe Angst, dass ich eine unerkannte Krankheit habe.

Ich habe Angst, dass Menschen, die ich liebe, eine unerkannte Krankheit haben.

Ich habe Angst, dass ich mein volles Potenzial nicht auslebe. 

Ich habe Angst vor Zucker.

Ich habe Angst zu erfrieren.

Ich habe Angst, dass ich zu wenig Liebe in mir habe. 

Ich habe Angst, ein schlechter Mensch zu sein.

Ich habe Angst, nicht genug Kraft zu haben.

Ich habe Angst, das Leben nicht richtig verstanden zu haben. 

Ich habe Angst, dass ich nicht gut genug bin. 

Ich habe Angst, mich selbst zu lieben.

In all diesen Fällen habe ich mich mehr für die Angst entschieden als für die Liebe.

Ich grüße alle Ängste, die ich nicht habe. 

Eine unvollständige Liste:

Ich habe keine Angst vor dem Wahlergebnis.

Ich habe keine Angst, nachts im Wald zu sein. 

Ich habe keine Angst, alleine zu leben.

Ich habe keine Angst, vor fremden Menschen zu sprechen. 

Ich habe keine Angst vor Prüfungen.

Ich habe keine Angst vor dem Tod.

Ich habe keine Höhenangst.

Ich habe keine Angst, andere zu lieben. 

In all diesen Fällen habe ich mehr für die Liebe entschieden als für die Angst.

Ich glaube, dass ich mit meiner Entscheidungsfreiheit maßgeblich in der Hand habe, ob ich Angst habe oder nicht. Und zwar jeden Tag, jeden Moment aufs Neue. Ängste aufzulösen ist eine 24/7 Angelegenheit.

Gleichzeitig glaube ich, dass es Ängste gibt, die ich mit einem bewussten Energieschub sofort auflösen kann. Besonders, wenn es nicht meine eigene Angst ist, sondern wenn ich sie von meinem Umfeld oder meinen Ahnen übernommen habe. 

Und ich glaube, dass ich nicht alle Ängste auflösen muss in diesem Leben. Es ist okay, Angst zu haben. Wenn ich keine Angst mehr hätte, wäre ich vermutlich kein Mensch mehr. Ängste erden mich. Ängste machen mich menschlich. Ängste verbinden mich mit anderen.

Genauso verbindet mich die Liebe mit anderen.

Ich grüße alles, was ich liebe.

Eine unvollständige Liste:

Ich liebe meine Partnerin.

Ich liebe meine Familie und meine Wahlfamilie.

Ich liebe Umarmungen.

Ich liebe Katzen.

Ich liebe die Sonne. 

Ich liebe die Natur.

Ich liebe Musik.

Ich liebe Musikmachen.

Ich liebe Tanzen.

Ich liebe Briefe.

Ich liebe Äpfel.

Ich liebe Energie.

Ich liebe Sport.

Ich liebe Zeitungspapier.

Ich liebe Menschen, die anderen die Tür aufhalten.

Ich liebe Gott.

Ich liebe Dich.

Ich liebe mich. 

Gleichzeitig liebe ich mich nicht. 

Ich tanze zwischen Liebe und Angst in mir. 

Ich tanze zwischen meinen Entscheidungen.

Ich tanze zwischen Verbindung und Trennung.

Aber immerhin tanze ich noch. Tanze wieder. Immer wieder. 

Ich will nicht angstfrei sein. Angst macht mich lebendig. Mein schneller schlagendes Herz, meine zitternden Hände und mein enger Hals machen mich lebendig. Und ich liebe Lebendigkeit.

Ich will auch nicht meinen Fokus nur auf die Liebe legen. Ich will meine Ängste nicht klein halten. Ich will meine Ängste nicht als weniger wert als meine Liebe ansehen. Ich liebe meine Ängste genauso wie meine Liebe.

Ich will mich für meine Liebe entscheiden und für meine Angst. Denn erst beides zusammen macht mich so richtig lebendig. Ich erlaube mir meine Ängste. Ich bin Liebe. Ich bin Angst. Ich bin Lebendigkeit.

So lange habe ich mich gestresst, immer nur Liebe zu wählen. Erst jetzt sehe ich warum: Nicht aus Liebe, sondern aus Angst. Doch ich habe keine Angst mehr vor meiner Angst. Ich habe keine Angst vor mir. Ich vertraue mir, dass ich immer wieder von der Angst in die Liebe tanze. Ich will mich mit meiner Angst. Ich will Menschen, die mich mit meiner Angst wollen. Ich will Menschen, die mich mit meinen Entscheidungen und Handlungen aus Angst nehmen, weil sie vertrauen und wissen, dass ich immer wieder in die Liebe komme. Weil ich zwischen Angst und Liebe tanze. 

Ich lasse meine Angst vor der Angst los. 

Ich lasse meine Angst vor mir los.

Ich lasse meine Angst vor dem Leben los.

Und ich tanze gerade zu “Red Wine Supernova” von der einzig wahren Chappell Roan im Feld. Machst Du mit?

Ich liebe mich.

Ich liebe Dich.

Ich liebe Gott.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert